Die zentrale Botschaft dieser Podcastfolge dreht sich um die Herausforderungen und Dynamiken in Beziehungen, insbesondere wenn Konflikte und Missverständnisse auftreten. Ich erzähle von einem Klienten, der sich entschieden hat, sich von seiner Partnerin zu trennen, und beleuchtet die Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben. Es wird deutlich, dass viele Paare in ähnlichen Situationen stecken und oft durch kleine Alltagsprobleme in eine Eskalation geraten. Der Podcast bietet wertvolle Impulse, wie Paare aus der Konfliktspirale ausbrechen können, indem sie ihre eigenen Anteile reflektieren und offen über ihre Bedürfnisse sprechen. Am Ende wird betont, dass Kommunikation und Verständnis der Schlüssel zu einer harmonischen Beziehung sind und wie wichtig es ist, auch die eigenen Fehler zu erkennen und zu akzeptieren.

#trennung #konfliktelösen #eheretten #thomasharneit

Transcript
Speaker A:

Ich trenne mich jetzt. Manchmal gibt es keinen anderen Ausweg. Beziehungen können dramatisch sein, sie können aber auch harmonisch und liebevoll sein.

Und darum geht es in diesem Podcast. Ja, herzlich willkommen zu diesem Video und Podcast. Ich trenne mich jetzt. Genau das waren die Worte meines Klienten.

Und diese Worte waren sehr, klangen sehr sicher, sie klangen sehr gefestigt, sehr überlegt. Ÿousand mit fester Stimme, klarem Blick. Und doch irgendwie habe ich gemerkt, da ist noch gar keine Sicherheit dahinter.

Das ist vielleicht nur ein Test, um herauszufinden, wie ich jetzt darauf reagiere und was ich dazu sagen soll. Und natürlich steht es mir nicht zu, das Ganze zu bewerten.

Denn wenn ein Klient genau diese Entscheidung trifft, das ist seine Entscheidung zweitausendein. Aber ich kann helfen, das Ganze zu reflektieren und zu beleuchten und mal einen anderen Blickwinkel einzulegen. Und das kann manchmal helfen.

Und dann fühlt sich diese Entscheidung entweder erst recht richtig an oder dann doch nicht. Und ich erzähle erst mal kurz ein bisschen was über die Geschichte dieses Klienten. Und eigentlich ist es so wie bei allen, bei ganz vielen Paaren.

Viele Paare sind in der gleichen Situation, wie es sich hier zugetragen hat. Denn am Anfang ist es alles super. Die beiden, das Paar kommt zusammen und ist glücklich. Und deswegen sind sie ja auch zusammen.

Sie entschließen sich, das Leben gemeinsam zu verbringen. Das ist ja auch wunderbar, so soll es sein. Das ist der Wunsch von beiden. Doch dann kommen irgendwelche Themen und hier war es nicht anders.

Meinungsverschiedenheiten im Haushalt, die einfachen Dinge, wer wie aufräumen sollte, wie der Geschirrspüler eingeräumt wird, wie man wischt. So teilweise Banalitäten, die aber doch Tag für Tag immer für Reibungen sorgten.

Und wenn man sich das überlegt, dass in diesem Rückblick auf das Ganze sogar diese Gefühle sehr stark mitschwingen. Nämlich auch erstmal auf die Zeit des Anfangs, als noch alles wirklich schön war und die beiden glücklich waren.

Und dann, als es dann anfing mit den Themen und Problemen. Und jetzt geht ja jeder damit anders um. Der eine geht in den Rückzug und sagt, ja, dann ist das halt so.

Ich sag da nichts, ich will lieber Frieden, ich will lieber Ruhe, ich will kein Konflikt. Andere Menschen gehen in den Konflikt und kämpfen. Und dann ist das wie so ein Schwertkampf. Zwei Menschen kämpfen gegeneinander.

Und zwar geht es darum, wer hat hier recht? Wer hat die bessere Strategie? Wer räumt besser auf oder wie auch immer. Und am Ende bleibt wieder erstmal nur die Frage, wer hat eigentlich recht?

So, und daraus entstehen Diskussionen, Diskussionen, Diskussionen, die jedes Mal geendet sind, ohne Ergebnis. Und das ging mittlerweile schon einige Jahre lang. Und dann passierte etwas, das war dann die nächste Stufe dieser Konflikteskalation, der Rückzug.

Die beiden haben einfach gar keine Zeit mehr miteinander verbracht tatsächlich. Einer hat im Wohnzimmer abends gesessen und Fernsehen geschaut, Der andere hat in der Küche gesessen und etwas gelesen.

Und die Zeit zu zweit kam dann auch immer kürzer. Und eigentlich hat das beiden wehgetan. Eigentlich wollten das beide nicht.

Und so gab es dann scheinbar gar keinen Ausweg mehr bis jetzt, zu dem Tag, als mein Klient ich trenne mich jetzt, ich habe die Schnauze gestrichen voll bis hier oben hin. Ich lass das nicht mehr mit mir machen.

Und dann natürlich die Triade, die hunderttausend Vorwürfe und Schuldzuweisungen, die ich dann immer wieder höre.

Sie macht ja das und das nicht, sie ist schuld, dass sie hört mir nicht zu, sie zweitausendein, ich bringe jetzt mal wieder die Klassiker bringt den Müll nicht raus, räumt die Socken nicht weg und, und, und. In diesem Fall war es ganz anders. Aber das spielt gar keine Rolle.

Es sind einfach immer mehr aufgestaute Programme und dann werden Vorwürfe gemacht, Vorwürfe, Vorwürfe. Und das ist eigentlich immer genau das Gift in der Suppe sozusagen. Der Vorwurf. Wer will den Vorwurf schon gerne hören?

Der Vorwurf führt immer nur dazu, dass es von der anderen Seite eine Erwiderung gibt. Und zwar entweder der Gegenvorwurf du bist doch selber schuld, der Gegenangriff sozusagen.

Oder die nein, das stimmt überhaupt nicht, das ist überhaupt nicht so, wie du es siehst. Und ich habe doch das und das gemacht und das und das ist anders und so weiter. Und du hast nicht recht.

Und beide Varianten, Schuldzuweisung und Rechtfertigung, führen einfach nur dazu, dass diese Endlosspirale im Streit nicht verlassen werden kann. So, und dann ist es irgendwann soweit, dass nur noch gemauert wird.

Und dann werden sozusagen tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes die Mauern hochgezogen. Und eigentlich tut man das nur, um sich zu schützen. Zweitausendein.

Diese Schutzmauern, bestehend aus ich sage jetzt kein Wort mehr oder ich ziehe mich zurück. Diese Schutzmauer besteht aus mit dir kann man eh nicht reden. Oder auch so generalisierte Dinge wie Frauen, mit Frauen kann man eh nicht klarkommen.

Das höre ich immer wieder. Die Männer schimpfen auf die Frauen und die Frauen schimpfen auf die Männer.

Und im Grunde genommen ist es ein Wunder, dass es überhaupt noch so viele Menschen gibt, die in einer Paarbeziehung leben. Weil wenn man das jetzt glauben müsste, was dann dort immer so rausgehauen wird, eieiei, zieh dich warm an.

Aber es ist ja so, weil der Mensch, der Einzelne, also mein Klient, der steckt ja genau in dieser Situation. Der fühlt das so, das ist sein echtes Empfinden. So, und dann, ich trenne mich jetzt.

Ich habe die Schnauze voll, ich will das nicht mehr, ich will das nicht mehr ertragen. Und gleichzeitig kommt dann auch der Zweifel, oder spätestens dann, wenn ich dann frage, was kommt denn danach? Dann trennst du dich jetzt.

Okay, und was kommt dann? Was kommt dann? Und was kommt dann? Und was kommt dann? Was hat das für Konsequenzen?

Und selbst wenn du dich dann, ich sag jetzt mal, erfolgreich getrennt hast, mit allem, was dazugehört, das ist eine ganze Menge. Was kommt dann? Bist du dann vielleicht unglücklich und suchst wieder einen neuen Partner oder Partnerin? Ja, natürlich, klar.

Und kann es sein, dass dann die gleichen Spielchen wieder von vorne losgehen? Ja, das kann schon gut sein. Das ist sogar ziemlich wahrscheinlich.

Es muss nicht passieren, aber es ist sehr wahrscheinlich, weil du suchst dir wieder die gleichen Menschen aus, die gleichen Menschen, die mit dir resonieren, die gleiche, in der gleichen Schwingung sind mit dir, die dir gefallen. Und dann triffst du wieder auf einen Menschen, der ungefähr so ähnlich ist wie dein Partner vorher und umgekehrt genauso.

Und dann bist du aber immer noch mit deinen eigenen Programmen unterwegs und machst die gleichen Dinge wie vorher, hast die gleichen Verhaltensweisen wie vorher und führt, das führt dann am Anfang dazu, dass noch alles wieder ganz, ganz toll ist und rosarot. Und im Laufe der Zeit geht das Ganze wieder so langsam runter, runter, runter, runter, darunter. So, was kann man also tun?

Was habe ich mit diesem Klienten besprochen in diesem Fall, um mal zu reflektieren? Und das waren ganz einfache Fragen.

Die erste Frage war, was ist denn der Anteil, den du geleistet hast, damit deine Partnerin zweitausendein sich zurückzieht und ihr nicht mehr abends zusammen gesessen habt? Denn die meisten sind immer nur beim anderen und sind nicht bei sich und gucken nicht auf den Anteil, den sie selber daran haben.

Denn wir haben hier eine Beziehung und diese Beziehung lebt davon, dass es Interaktionen gibt, Beziehungsdynamiken. Der eine macht was und das sorgt für eine Reaktion beim anderen. Immer. Das kannst du gar nicht verhindern. Wir können nicht nicht kommunizieren.

Das hat Václavik schon gesagt und das stimmt auch hier. Jede Interaktion auf der einen Seite führt zu einer Interaktion auf der anderen Seite.

Wenn ich dumm gucke, dann reagiert der andere entsprechend darauf. Wenn ich freundlich gucke, dann reagiert der andere freundlich darauf. Und das ist ganz normal. Was ist dein Anteil?

Was hättest du anders machen können? Und schon fängt der eine oder andere an, vielleicht drüber nachzudenken. Und manchmal will man es sich dann auch nicht eingestehen.

Manchmal will man auch nicht auf die eigenen Wunden, auf die eigenen Fehler gucken, auf die eigenen Unzulänglichkeiten. Und dann kommen wieder diese Schutzprogramme. Ja, aber ich bin doch nicht schuld. Und die Generalisierung.

Aber ist doch klar, Frauen machen das doch sowieso immer. Oder umgekehrt, Männer machen das doch sowieso immer. So, und das ist genau die Spirale, aus der dann viele nicht wieder rauskommen.

Und dabei gibt es einen ganz einfachen Ausweg, nämlich einfach tatsächlich mal aus der Endlosschleife rauskommen, gucken, was kann ich jetzt tun? Willst du überhaupt da raus? Willst du überhaupt ein Gespräch führen? Und was sind deine Bedürfnisse? Zweitausendein.

So, und wenn das gelingt und wenn du sagst, ja, ich will eigentlich gar nicht, dass wir uns streiten.

Ich will eigentlich gar nicht und ich wollte gar nicht, dass es dazu gekommen ist, zu dieser Eskalation und zu der Situation, in der wir jetzt stecken. Ich will das eigentlich gar nicht. Ich will auch nicht das ganze Theater einer Trennung eigentlich. Ich will nur den Schmerz nicht ertragen.

Aha, du willst nur den Schmerz nicht ertragen. Okay, dann kommen wir doch der Sache schon ganz viel näher.

Und dann ist die ganz einfache Frage, was musst du tun und was könnt ihr beide tun, damit ihr den Schmerz nicht mehr ertragen müsst? Ja, jetzt wird es spannend. Und jetzt kommen wir ins Tun.

Jetzt kann das Paar ins Tun kommen und anfangen zu gucken, was ist mein Anteil, was ist dein Anteil? Und zwar ohne Wertung, einfach nur wahrnehmen. Und was sind meine Bedürfnisse, vor allem die unerfüllten. Und was sind deine?

Und was können wir dazu beitragen, damit die erfüllt sind?

Und wie kommen wir ins Gespräch, damit wir zukünftig aus der Konfliktspirale rauskommen und wieder beziehungsfähig werden und konfliktfähig werden und wieder Harmonie und Liebe spüren. So, und spätestens an der Stelle ist der erste Schritt gemacht.

Und so war es dann auch hier glücklicherweise, dass nur eine Woche später der Klient sagt, ja, wir haben geredet. Und das Schöne war, dass er dabei auch seine eigenen Fehler zugegeben hat. Zähneknirschend. Ja, genau.

Denn eigentlich wollte er gar nicht schwach sein und hat das so ein bisschen mit, das ist schwächezeigen verbunden. Aber gleichzeitig hat er auch gemerkt, dass er so zu seiner Partnerin einen Zugang findet.

Und wenn beide sagen können, wir sind nicht perfekt, wir sind beide nicht fehlerfrei, wir können beide lernen, ist das eine riesen Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, weil dann seid ihr auf Augenhöhe unterwegs. So, und dann kann der Satz, ich trenne mich jetzt, kann sehr heilsam sein, wenn es nämlich bedeutet Achtung, jetzt ist hier eine Grenze erreicht.

Jetzt ist der späteste Zeitpunkt erreicht, etwas zu tun. Und dann tut auch was.

So, ich hoffe, dass der eine oder andere, der genau diesen Gedanken jetzt hatte, ein paar Impulse bekommen hat, dass ich euch ein paar Ideen geben konnte, wie ihr miteinander ins Gespräch kommt. Nämlich, ich fasse nochmal sagt euch gegenseitig, dass ihr euch eigentlich liebhaben wollt.

Sagt euch, dass ihr ins Gespräch kommen wollt und sagt euch, dass ihr auch fehlerhaft, fehler, nicht fehlerfrei seid. So, nicht fehlerhaft, nicht fehlerfrei seid oder auch Fehler macht und der andere auch. Gesteht euch das gegenseitig ein. Nobody is perfect Ÿousand.

Und dann versucht die Ursachen zu finden bei jedem Einzelnen, ohne zu bewerten. Sprecht drüber, ohne zu bewerten, ohne zu sagen, du hast Schuld, sondern für mich hat das gestört, für dich hat das gestört.

Ich glaube, ich habe das und das nicht richtig gemacht. Da kann man schon viel verzeihen. Und verzeihen ist dann an dieser Stelle wichtig.

Und dann könnt ihr ins Gespräch kommen und über die Bedürfnisse klären, was euch fehlt und wie ihr das besser machen könnt. Und schwuppdiwupp geht es wieder aufwärts.

Und dann gibt es ein Versöhnungskäffchen und vielleicht noch ein bisschen mehr, was mit Versöhnung zu tun hat. Und ich hoffe, es geht wieder aufwärts. So, ich hoffe, ich habe euch einen Impuls gegeben.

Ich habe jedem einen Impuls gegeben, der gerade in dieser Situation steckt. Und wenn ja, dann schreibt mir gerne oder gib mir mal einen Daumen hoch.

Wenn ich das Thema grundsätzlich interessiert, folge mir gerne hier auf YouTube oder abonniere meinen Podcast oder folge mir auf Instagram. Danke, dass du dabei warst. Danke fürs zuschauen, danke fürs zuhören und bis zum nächsten mal. Tschüss. Das war wieder ein Podcast Beziehungen.

Wenn du mehr über mich oder meine Angebote erfahren möchtest, besuche gerne meine Website.

Chat eröffnen chatsimple